Neufeldt&Kuhnke


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Maschine


Reparatur des Glühkopfmotores


Anfang Sommer 1990 war es soweit, der Glühkopfmotor gab seinen Geist auf. Nach nunmehr 58 Jahren Dienstzeit meinte er durchrosten zu müssen. Die Einkreis- Seewasserkühlung hatte mit dafür gesorgt, dass der Zylinder eben unter der Lauffläche durchgefressen war. Das Kurbelgehäuse und der halbe Zylinder standen unter Wasser.
Nachdem sich der erste Schreck gelegt hatte wurde überlegt, was zu machen sei. Da die Firma Neufeldt & Kuhnke seit den 40 ger Jahren nicht mehr existierte, gab es auch keine Ersatzteile mehr.
Ich fragte meinen Vater, der sonst immer Rat wußte, was zu tun sei. Auch dieses mal bekam ich den entscheidenen Tip:
"Achter uns Schuppen an Haben steiht noch en ohl Zylinder, de müt passen. (Hinter unserem Schuppen am Hafen steht noch ein Zylinder, der muß passen)," meinte er.
Ausgebauter
Zylinder

Er hatte Recht. 1950 hatte er einige Teile eines gebrauchten Glühkopfmotores erstanden, darunter war auch der besagte Zylinder.
Das Schiff wurde an die Pier verholt, auf der schon ein Kran breit stand. Nach lösen aller Muttern und Schrauben, wurden nacheinander Zylinderkopf, Zylinder und Kolben an Land gekrant. Danach wurden der (neue)Zylinder, ein (neuer)Kolben (der sich noch im Schuppen befand)und der alte Zylinderkopf wieder zusammengesetzt und zusammengebaut. Nachdem alle Teile wieder fest montiert waren, glühte ich die Maschine mit der Lötlampe 10 Minuten vor, gab Luft auf den Kolben und die Maschine lief und läuft noch heute.


Kolben im Kran


Dafür, daß der Zylinder 40 Jahre bei Wind und Wetter draußen gestanden hat, verrichtet er noch sehr gut seine Dienste.


Bilder Reparatur Motor


Vater stemmt
den Kolben
Neuer
Kolben
Alter
Kolben
Neuer
Zylinder
mit Schwiegervater