Untergang Ort1 "AUGUST PAULSEN"


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(Auszug aus dem Buch "Schiffe in Not" von Walter Bölk und Erich Landschof)

Nach mehreren Jahren Krieg kam es in dem einst besonders stark verminten Fehmarnbelt zu Schiffsverlusten durch Minen. Oft traf es Fischkutter, die außerhalb der Zwangswege fischten und Minen ins Schleppnetz bekamen.
Das späte Opfer einer Grundmine wurde auch der 11-m-Kutter August Paulsen, Fischerei-Nr. ORT 1 des Fischers Julius Piel aus Orth auf Fehmarn. Sein Kutter lief 1935 in Kappeln auf der Grauhöftwerft des Bootsbaumeisters August Paulsen vom Stapel und war der letzte, den dieser in den 50 Jahren Tätigkeit gebaut hatte. Deshalb widmete Paulsen dem Fahrzeug besondere Sorgfalt und bestes Material. Am Bau beteiligt war außerdem ein Sohn des künftigen Eigentümers, der auf der Grauhöftwerft Bootsbauer gelernt hatte und dort beschäftigt war. Aus dieser persönlichen Verbindung und als Zeichen des Dankes für ein halbes Jahrhundert Bootsbau taufte man den Kutter auf den Namen "August Paulsen"
In der Nacht vom 18. auf den 19. Oktober 1947 lief der Kutter auf der Fahrt zum Fangplatz im Fehmarnbelt etwas nördlich der Wenkendorfer Feuerschiffsbake bei ca. 20 m Wassertiefe auf eine Mine und sank. Dabei ertrank der Fischer Adolf Kohnke aus Orth, während Julius Piel und ein zweiter Mann von dem in der Nähe befindlichen Kutter des Fischers Popall aufgenommen und nach Orth zurückgebracht wurden. Einige Tage später hob man den gesunkenen Kutter wieder. Er wurde repariert und noch viele Jahre in der Fischerei eingesetzt.
Anmerkung Julius Piel: Der Kutter war noch bis 1985 zusammen mit der "AMOY" in der Bundgarn - Fischerei Gebr. Piel in Orth eingesetzt. Heute liegt die "August Paulsen" wieder in Grauhöft der "Geburtsstätte" und wird dort von Heinz Piel (Bootsbauer), ein Enkel des Fischers Julius Piel, restauriert.

"AUGUST PAULSEN" Postkarte von 1940